Wasserstoff hat keine Farbe und keinen Geruch – zum Aufspüren eines Lecks kommen deshalb z.B. Spezialkameras zum Einsatz, um das Austreten von Wasserstoff zu verhindern. Wie andere Gase auch, hat Wasserstoff eine hohe Entzündbarkeit und daher Gefahrenpotenziale. Die hohe Flüchtigkeit von Wasserstoff bietet aber auch Sicherheitsvorteile. Sicherheitsexperten u.a. von Feuerwehr, Hochschulen sowie H2-Tankstellenbetreibern gaben Einblicke wie der sichere Umgang mit Wasserstoff, insbesondere an Tankstellen funktionieren wird. Denn bei allen Teilprojekten des Projektes H2Rivers spielen Sicherheitsaspekte eine wichtige Rolle : Angefangen bei der klimafreundlichen Produktion von grünem Wasserstoff, dem Transport, dem Einsatz von Wasserstoff als Energieträger in städtischen Brennstoffzellenfahrzeugen oder der Verteilung an den fünf geplanten öffentlich zugängliche Tankstellen, von denen das Unternehmen H2 MOBILTIY vier errichtet.
Gefahren bei Wasserstoff nicht höher
Aus Sicht des Tankstellenbetreibers H2 MOBILITY erläutert Frank Fronzke, COO der H2 MOBILITY Deutschland zum Thema Sicherheit von Wasserstoff: „Wie in vielen Bereichen, gilt auch beim Umgang mit Kraftstoffen immer – ganz gleich ob Diesel, Benzin oder Wasserstoff: Safety first! Deshalb werden unsere Wasserstofftankstellen umfassend, auch von Dritten wie dem TÜV, geprüft und abgenommen, regelmäßig gewartet und sicherheitstechnisch kontrolliert. Im Gegensatz zu herkömmlichen Kraftstoffen hat aber Wasserstoff erhebliche Vorteile: Wasserstoff ist leichter als Luft und verflüchtigt sich im Fall einer Leckage schnell; Wasserstoff wird in einer geschlossenen Verbindung mit Infrarot-Schnittstelle überwacht getankt und Wasserstoff ist völlig ungiftig – kann also auch bei der Erzeugung oder beim Transport keine Umweltschäden verursachen.“
Die angesprochene Prüfung durch eine unabhängige Firma, beispielsweise durch den TÜV oder die DEKRA, ist in Deutschland auch für alle anderen Tankstellen mit herkömmlichen Kraftstoffen vorgeschrieben. Laut dem TÜV SÜD ist das Gefahrenpotential von Wasserstofftankstellen nicht höher als bei Tankstellen mit anderen Kraftstoffen . Die Sicherheitsvorschriften für Wasserstoff gleichen denen für andere brennbare Gase.
Sicherheitskonzepte für Feuerwehr im Blick
Der TÜV NORD ergänzt dazu auf seiner Website, dass für Wasserstofftankstellen, wie an Tankstellen mit herkömmlichem Kraftstoff auch, vor allem die Entzündbarkeit und somit auch die elektrostatische Aufladung, bedacht werden muss. Neben einer Explosion ist aber auch die Versprödung durch Wasserstoff eine Gefahr. Wenn die physikalischen und chemischen Eigenschaften von Wasserstoff mit denen von Erdöl oder Erdgas verglichen werden, hat der Energieträger Wasserstoff nach Angaben des TÜV NORD auch Sicherheitsvorteile. Vor allem durch die hohe Flüchtigkeit (Wasserstoff ist 14-mal leichter als Luft). Bei einem Unfall mit flüssigem Wasserstoff, verringert sich dadurch die Gefahr eines Brandteppichs. Und auch das Gemisch von Wasserstoff und Luft, kann durch die hohe Flüchtigkeit nur für eine sehr kurze Zeit überhaupt mit einer Zündquelle in Berührung kommen.
Experten der Feuerwehr und der MRN GmbH, Konsortialführer des Projekts H2Rivers, diskutierten auf der Informationsveranstaltung noch weitere Sicherheitsaspekte von Wasserstoff. Zum Thema Brennbarkeit von Wasserstoff griff Lukas Reske von der FBI-Park GmbH beispielsweise ein feuerwehrtechnisches Sicherheitskonzept auf und gab Impulse für ein standardisiertes Vorgehen. Die allgemeinen chemischen und physikalischen Eigenschaften von Wasserstoff erläuterte Prof. Dr. Schmitz der DHBW Mannheim auf der Informationsveranstaltung.
Weitere Informationen dazu, bietet auch die Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung auf einer Übersichtsseite. Hier können Sie sich informieren.
Quellen: MRN GmbH, H2 MOBILITY, TÜV Süd, TÜV Nord